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Für viele ist Wein eine Wissenschaft für sich. Für Michele Greco vom Weindepot Delinat in Winterthur ist Wein jedoch Erinnerung und Genuss. Im Gespräch erklärt er, was er damit meint und was Kund*innen bei ihnen alles über Wein lernen können.

Michele Greco: Du triffst täglich viele Menschen, die Wein trinken. Weshalb ist Wein so beliebt?

Viele Menschen verbinden Wein mit einem bestimmten Moment, in dem sie den Tropfen getrunken haben. Zwar schmeckt der Wein ohne den Blick aufs Meer vielleicht nicht mehr ganz so gut, aber die Erinnerung bleibt. Und natürlich gehört ein gutes Glas für viele zu einem feinen Essen dazu.

Das Weindepot Delinat in der Lokstadt umfasst nebst einer grossen Weinhandlung auch ein Weinbistro und ein umfassendes Kursprogramm. Warum ist das für Delinat wichtig?

Unsere Kund*innen sollen die Möglichkeit haben, unsere Weine zu probieren. Wein und Weinwissen soll erlebbar sein. In den Kursen lernen Interessierte die wichtigsten Rebsorten und Weintypen kennen und können sich mit Gleichgesinnten austauschen. Man kommt ins Gespräch und kann unser Angebot erkunden. Das ist sehr beliebt. 

Alle Weine stammen aus streng biologischem Anbau nach Delinat-Richtlinien und sind vegan.

Regelmässig finden verschiedene Kurse zu Rebsorten und Weintypen statt und zweimal jährlich gibt es ein grosses Weinfest.

Werdet ihr oft um Rat gefragt?

Mit der Zeit wissen wir, was unsere Kund*innen mögen und fragen nach, ob die letzte Weinwahl gepasst hat. So lernen wir dazu und können sie beim nächsten Einkauf noch besser unterstützen. Das ist der Teil im Verkauf, der mir persönlich am meisten Spass macht. Natürlich finde ich es spannend zu fachsimplen und bin immer wieder erstaunt, was auch unsere Kund*innen alles wissen. Aber ich helfe auch gerne weiter. Durch die geteilte Leidenschaft entstehen schöne Verbindungen und das finde ich lässig.  

Das Weindepot Delinat legt grossen Wert darauf, dass ihr Sortiment abwechslungsreich ist und auch besondere Bedürfnisse abholt. Warum?

Es gibt sehr viele Menschen, die eine Unverträglichkeit haben. So haben wir zum Beispiel eine grosse Auswahl an Histamin- und Tannin-armen Weinen. Oder solche, die einen niedrigeren Säuregehalt aufweisen. Ebenfalls ein grosses Thema sind PIWI-Weine. Das sind robuste, pilzresistente Rebsorten, die weniger oder teilweise gar nicht gespritzt werden müssen und deshalb weniger schadstoffbelastet sind. Auch zu diesem Thema bieten wir einen Kurs.

Auf jährlichen Teamreisen zu verschiedenen Weingütern halten die Mitarbeiter*innen ihr Wissen auf Trab und erkunden neue Tropfen für das Sortiment.

Weltweit gibt es über 2000 Traubensorten und nur ein Bruchteil davon wird zu Wein verarbeitet und professionell vertrieben. Wie setzt sich euer Sortiment zusammen?

Wir versuchen auch regionaltypische Rebsorten in unser Sortiment zu integrieren und führen deshalb auch Weine mit autochthonen Rebsorten. Zum Beispiel ist die Traube Ciliegiolo heimisch in der Toscana und wächst dort am besten, ist aber kaum bekannt. Wir unterstützen Weingüter, die solche Raritäten kultivieren. Für unsere Kund*innen ist das sehr spannend.

Wächst auch der Kund*innenstamm aus der Lokstadt?

Ja, nach und nach kommen immer mehr Kund*innen dazu, die in der Lokstadt wohnen. Wenn wir einen Event planen, laden wir natürlich immer auch unsere Anwohner*innen ein. So konnten wir schon einige neue Kund*innen gewinnen.

Das Weindepot Delinat ist ein gemütliches Plätzchen für einen Apéro in der Lokstadt.

Was gefällt dir am Standort in der Lokstadt am besten?

Der Dialogplatz wird immer belebter und es sind diverse kleine Sachen am Entstehen. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich die Lokstadt in der Zukunft zum Trendquartier entwickelt. Es gibt ein paar tolle Beizen und Bars in der Gegend, und das Verschmelzen von Alt und Neu wird sehr schön umgesetzt. Die Geschichte von diesem Stadtteil bleibt sichtbar und das verleiht der Lokstadt eine authentische Atmosphäre. Ich bin sicher, wenn alles noch etwas grüner wird, die Baustellen fertig sind und mehr Gastronomie und Shops hier vor Ort sind, wird die Lokstadt automatisch noch lebendiger. Es braucht einfach noch etwas Zeit, damit das Viertel organisch wachsen kann.

«Ich kann mir gut vorstellen, dass sich die Lokstadt in der Zukunft zum Trendquartier entwickelt. Das Verschmelzen von Alt und Neu wird sehr schön umgesetzt. Die Geschichte von diesem Stadtteil bleibt sichtbar und das verleiht der Lokstadt eine authentische Atmosphäre.»

Michele Greco

Mehr über das Weindepot Delinat und das Kursangebot erfahren.

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