Skills Park
Der Sportpalast der Lokstadt
die Geschichte
Für Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, ist der Alltag eine ziemliche Herausforderung. Nur schon das Treppensteigen stellt ein unüberwindbares Hindernis dar und erfordert einen Umweg. Hier setzt ein junges Startup aus der Lokstadt an: Scewo hat mit ihrem «Scewo BRO» den weltweit ersten Elektrorollstuhl entwickelt, der sich auf zwei Räder bewegt und Treppen steigen kann. Tabita Rüegg, Head of Marketing und Communications, erzählt, wie sie Rollstuhlfahrer*innen ein Stück Bewegungsfreiheit zurückgeben und warum die Lokstadt immer wieder eine Inspiration ist.
Angefangen hat alles dank einer Zusammenarbeit zwischen der ETH Zürich und der Zürcher Hochschule der Künste: Mit der Idee, einen treppensteigenden Roboter zu bauen, finden die drei Gründer Thomas Gemperle, Bernhard Winter und Pascal Buholzer zusammen. Innert 9 Monaten konstruieren sie einen ersten Prototypen. Mit Sitz obendrauf, damit er auch von Menschen genutzt werden kann. Als sie ihn der Welt mit einem YouTube-Video vorstellen, geht der Clip viral und wird innert Kürze über zwei Millionen Mal angeklickt. Auch beim Besuch einer Messe stossen sie auf grosses Interesse, vor allem bei Technikfans und Menschen mit Handicap. Für die Gründer der entscheidende Ansporn, um 2017 den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Mit Erfolg: Ein Jahr später gewinnt Scewo den ZKB Pionierpreis, das junge Team wächst und besteht mittlerweile aus 23 Personen.
Der «Scewo BRO» ist nicht der erste Elektrorollstuhl, der Treppen steigen kann. Im Vergleich zur Konkurrenz hebt er sich aber durch zwei Punkte ab: Zum einen bewegt er sich auf zwei statt vier Rädern, ausserdem wird bewusst auf sportliches Design statt klobige Hülle gesetzt. Aus diesem Grund nennen die Scewo-Gründer ihr Gerät gerne den «Tesla der Rollstühle». Gar nicht so unpassend, denn auch erfolgsmässig sind sie auf bestem Weg, in die Fussstapfen von Elon Musk zu treten: Die erste Serie ist bereits ausverkauft und wird ab Juni ausgeliefert. Nicht nur aus der Schweiz, sondern auch aus Deutschland und Österreich treffen viele Bestellungen ein. Weitere Regionen werden analysiert, mit dem Ziel, bald nach Übersee zu expandieren.
Wer möchte, kann den «Scewo BRO» bei sich zuhause für eine Testfahrt buchen oder gleich vor Ort in der Lokstadt ausprobieren. Das Büro mit der offenen Werkstatt liegt neben der Drehscheibe und dem Technopark Winterthur. Für Tabita Rüegg und ihr Team der perfekte Standort. Nicht nur, weil das Startup früher im Technopark einquartiert gewesen ist, sondern weil die Lokstadt im Allgemeinen gut zu Scewo passt: eine einzigartige Kombination aus Alt und Neu, eine lockere Atmosphäre mit grossem Gemeinschaftssinn und eine rosige Zukunft, die noch viel Spannendes bereithalten wird.
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